Der Guide zum Baitcastangeln

Der Guide zum Baitcastangeln

Baitcastangeln ist kein Hexenwerk. Im Folgenden erklären wir Dir die wichtigsten Grundlagen, damit auch Du zum Baitcast-Profi wirst.

Wichtig: Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen. Investiere am Anfang etwas Zeit und Geduld in Deine Wurfübungen. Dazu später mehr bei Punkt 4. Wir sind uns sicher, dann wirst auch Du schnell diese besondere Art des Angelns lieben lernen und Deinen Spaß dran haben.

1. 
Wo sitzt was? 

Schritt 2: Schnur aufspulen

Führe Deine Schnur durch die Schnurlaufführung und binde sie am Spulenkern fest. Wir empfehlen hierfür den Spulenknoten. Sollte die geflochtene Schnur auf der Spule rutschen, unterfüttere sie mit ein paar Metern Monofiler oder klebe einen Streifen Tesafilm auf die Spule. Es ist von Vorteil, die Spule nur zu 3/4 zu befüllen, da vollere Spulen zu mehr Vogelnestern beim Wurf neigen. Lass die Schnur vor dem ersten mal Werfen mindestes 24h auf der Rolle ruhen, damit sie sich besser legt. Dies hilft ebenfalls dabei, die Gefahr von Tüdeln zu minimieren.

Die Schnurstärke Deiner geflochtenen Schnur sollte nicht unter 0,12mm liegen. Erstens erhöhen dünnere Schnüre gerade am Anfang die Gefahr von Verwicklungen erheblich und zweitens lassen sich Tüdel, sollten sie dennoch mal passieren, an einer dickeren Schnur deutlich besser wieder entwirren.

Schritt 3: Bremseinstellungen 

Welche Bremse macht was? 

Spulenbremse: Regelt die Höchstgeschwindigkeit, mit welcher sich die Spule drehen kann. 

Magnetbremse: Reguliert die Abbremsung der Spule während des Wurfs. Hierbei bremst ein einstellbares Magnetfeld die rotierende Spule.  

Daumenbremse: Dein Daumen auf der Spule beim Wurf. Das flexibelste Bremssystem der Welt 

Sternenbremse: Die normale Bremseinstellung während des Angelns und beim Drill, vergleichbar mit der Frontbremse einer Stationärrolle. Diese hat auf den Wurf keine Auswirkung.

Rolleneinstellungen vor dem ersten Wurf: 

Beim Werfen gibt es 2 entscheidende Momente.

1. Direkt zum Beginn des Wurfs (Anlaufen der Spule) und 2. zum Ende des Wurfs, wenn der Köder auf dem Wasser aufkommt (Halt der Spule). Um hier keine Vogelnester zu produzieren, helfen Dir gerade am Anfang Deiner Baitcast-Karriere die folgenden Bremssysteme sehr: 

Wichtig: Bitte denk dran, die Magnet- sowie Spulenbremse für die verschiedenen Ködergewichte individuell einzustellen, um das optimale Wurfergebnis zu erzielen und die Gefahr von Tüdeln zu minimieren. 

1. Magnetbremse: Schließe diese fast komplett (4-5 am Rädchen) 

2. Spulenbremse: Halte die Rute im 90° Winkel zum Boden.

Öffne die Spulenbremse so weit, dass der Köder langsam zu Boden gleitet, ohne dass die Spule nachdreht, wenn er diesen berührt.  

3. Daumenbremse: Der Daumen ist die wichtigste Bremse beim Wurf, damit kannst Du Deinen Köder sanft abbremsen oder während des Wurfes eine Notbremsung einlegen, sollte auf einmal ein Baum in der Wurfrichtung auftauchen.

Tipp: Stelle am Anfang die beiden Wurfbremsen lieber etwas zu fest als zu lose ein. Du wirst dann nicht ganz so weit werfen können, verhinderst aber „Vogelnester“ noch effektiver. Mit der Zeit wirst Du ein deutlich besseres Gefühl für den Wurf bekommen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, Deine beiden Bremsen vorsichtig immer weiter zu öffnen, bis beide fast komplett geöffnet sind. An diesem Punkt angekommen benutzt Du nur noch die “Daumenbremse”, um Deinen Wurf zu regulieren. Auf diese Weise sind noch höhere Wurfweiten möglich. 

Schritt 4: Werfen sowie Tipps und Tricks  

Halte die Rute mit der rechten Hand so, dass der Zeigefinger am Trigger liegt und der Daumen auf der Spule.  

Aktiviere mit dem Daumen den Freilauf und blockiere die Spule. Dein Daumen hat beim Wurf die gleiche Funktion wie der Zeigefinger beim Wurf mit einer Stationärrolle. Er bestimmt den Moment, wo der Köder losfliegt, und bremst zum Ende des Wurfes diesen wieder sanft ab, indem Du den Daumen erneut auf die Spule legst. 

Sobald Dein Köder auf dem Wasser aufkommt, deaktivierst Du mit einer 1/8 Kurbelumdrehung den Freilauf und kannst mit der Köderführung beginnen. 

Wurftraining: 

 Die ersten Übungswürfe solltest Du mit einem schwimmenden Köder an einem See oder langsam fließenden Gewässer machen. Hintergrund ist, dass bei einem der unvermeidlichen Tüdel am Anfang der Köder sich nicht in Hindernissen am Gewässergrund festsetzen oder mit der Fluss-Strömung abtreiben kann. Du kannst Dich also ganz auf das Lösen der Perücke konzentrieren und musst Dir keine Sorgen um Deinen abgesunkenen Köder machen.

Das Ködergewicht sollte ca. die Hälfte des Wurfgewichts der Rute betragen. Gerade am Anfang wirft es sich mit einem schwereren Köder deutlich besser und entspannter. 

Wenn immer möglich, wirf mit Rückenwind. Auch dieser sorgt für weniger Vogelnester, da sich weniger lose Schnur in der Luft befindet beim Wurf. Bei Würfen gegen oder seitlich zum Wind kann dieser für einen beträchtlichen Schnurbogen sorgen. 

Sobald man sich etwas in diese Thematik reingefuchst hat, man man mit leichtem Abbremsen im Wurf diese Schnurbögen aber gut vermeiden.

Tim´s Tipps:

Wirf schön gleichmäßig, nicht ruckartig. So läuft die Schnur deutlich sanfter von der Rolle und auch die Rute lädt sich besser im Wurf auf.

Monofile Schnur ist für den Anfang einfacher zu handhaben als Geflochtene. Vogelnester lassen sich besser lösen und solltest Du mal zur Schere greifen müssen, um sie abzuschneiden, ist diese auch deutlich günstiger. 

Schritt 5: Wartung und Pflege 

Ein gerne vernachlässigtes Thema untern Anglern. Während Spinnrollen einem eine mangelnde Pflege noch verzeihen und sehr gutmütig sind, nimmt Deine Baitcastrolle Dir dieses schnell übel. Ohne regelmäßige Pflege wirft diese schlechter, da die Spule sich nicht reibungslos drehen kann und Du so unter Umständen an Wurfweite verlierst. 

Im Folgenden haben wir Dir die Pflegetipps einmal kurz und knackig aufgeführt: 

Unsere Empfehlungen zur Wartung und Pflege der Hypercast-Rolle: 

Achse und Wormshaft-Getriebe: Regelmäßig äußerlich von Dreck wie Pflanzenteilen etc. befreien und mit einem feuchten Tuch abwischen.  

Öl/Fett: Fette und Öle bewegliche Teile alle 3–4 Monate, wenn Du regelmäßig fischst. Öffne hierzu die Spulenabdeckung an der Seite und entnimm die Spule. Gib 1,2 Tröpfchen Öl auf das Kugellager und in die sichtbare Getriebeöffnung. Mit einem Zahnstocher oder Q-Tip kannst Du gut Dreck entfernen, welcher sich im Innenraum festgesetzt hat. 

Fette das Wormshaftgetriebe mit einem Rollenfett nach. 

Komplettwartung: Selbst wenn Du wenig fischst und Deine Rolle äußerlich gut ausschaut, solltest Du einmal im Jahr Deiner Rolle etwas Wellness gönnen und die oben genannten Schritte ausführen. Deine Rolle wird es Dir danken. 

Weise Wort zum Schluss

Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen. Mit Geduld, Übung und guter Pflege wirst aber auch Du schnell zum Baitcast-Profi.  Wir wünschen Dir viel Freude mit Deiner neuen Combo.

Falls Du noch Fragen hast, melde Dich gerne bei uns: Support@Paradox-Fishing.de oder schreibe uns hier im Shop direkt an.

Das Paradox Fishing Team wünscht Dir viel Spaß und Petri Heil!  

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